Unter einem Radiosondenaufstieg versteht man die Gewinnung von
Messwerten durch eine Radiosonde. Diese wird durch einen gasgefüllten
Ballon (auch Wetterballon genannt) zum Aufsteigen gebracht. Es ist also
so, dass der Wetterballon in den Himmel aufsteigt und die Radiosonde
einen Sender und Messeinrichtungen mit sich trägt. Sie können sich das
vorstellen wie auf einem Volksfest, wenn dort Luftballons mit Helium
gefüllt und mit Postkarten in den Himmel losgelassen werden. Der
Luftballon ist unser Wetterballon, die Postkarte die Radiosonde. Beim
Radiosondenaufstieg ist alles natürlich etwas größer. Außerdem erreicht
der Wetterballon Höhen von rund 35 Kilometer, mal etwas mehr, mal etwas
weniger. Durch den sinkenden Luftdruck in der Höhe dehnt sich der Ballon
immer mehr aus und platzt irgendwann.
Mit einem Radiosondenaufstieg bekommt man genaue Informationen über die
verschiedenen Luftschichten in der Atmosphäre. Die zahlreichen Messwerte
und die daraus abgeleiteten Parameter können Sie über das Menü anwählen
und sich auf der Karte anzeigen lassen.
Radiosondenaufstiege erfolgen weltweit an zahlreichen Orten und zu immer
ganz bestimmten Uhrzeiten. Meist zu den Terminen 12 und 00 UTC
(koordinierte Weltzeit). Das wäre bei uns zur mitteleuropäischen Zeit 13
und 01 Uhr. In Deutschland erfolgen regelmäßige Aufstiege auf Norderney
und in Schleswig, Greifswald, Bergen, Lindenberg, Essen, Meiningen,
Idar-Oberstein, Kümmersbruck, Stuttgart und München. Die gesammelten
Messwerte werden mittels der Radiosonde gesendet und am Boden
ausgewertet.
Es werden aus den Messwerten Vertikalprofile erstellt, welche die
Atmosphäre in einem Querschnitt darstellen und Aufschluss über ihre
Beschaffenheit bezüglich Temperatur, Feuchtigkeit und Windrichtung sowie
Windgeschwindigkeit in verschiedenen Höhen geben. Diese kompletten
Diagramme sehen Sie, wenn Sie auf einen Messwert in der Karte klicken.